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Dienstreise mit dem Fahrrad

Jahrelang gab es ein Veto – warum auch immer – Dienstreisen mit dem Fahrrad waren nicht erwünscht. Aber Zeiten ändern sich. Den Weg zur Klausurtagung in Burg (Spreewald) ließ ich mir nicht mehr verbieten! Mit dem Hotel, in dem die Tagung stattfinden sollte, klärte ich, wo ich mein Rad unterstellen konnte. Ich organisierte mir einen Gepäcktransport. Oder besser einen Schuhtransport. Ehrlich gesagt, das Meiste schleppte ich sowieso selbst mit. War ja auch nicht viel.

Höchstens das Wetter konnte mir noch einen Strich durch die Rechnung machen. Tjo, und so kam es dann auch fast. Der Wetterbericht? Nun, der drückte es blumig aus: „Niedrig hängende Wolken.“ Praktisch übersetzt: Es wird sehr feucht.

Fahrt in die Suppe

Aber wer so lange warten musste, lässt sich von ein paar hängenden Wolken nicht aufhalten! Ich fuhr. Ich wählte den kurzen Weg, recht viel über Bundesstraßen – allein in der Dunkelheit in meiner kleinen, vom Scheinwerferlicht erhellten Blase. Es hatte etwas fast Meditatives. Oder aber es war die pure Ignoranz gegenüber der Umgebung: Neben mir hätte ein Wildschwein im Straßengraben sitzen können und ich hätte es beim besten Willen nicht gesehen. Als es dann hell wurde, konnte ich zumindest die niedrig hängenden Wolken bewundern.

Neblige Straße
Neblige Straße

Am Ziel kam ich dann – Überraschung – komplett durchnässt an. Das Hotel war allerdings spitze! Ich bekam den Schlüssel für den Fahrradschuppen. Mein treues Ross verbrachte die Nacht mal wieder in Gesellschaft eines ganzen Sackes von Miet-E-Bikes. Und ich bekam auch bereits um 9 Uhr morgens den Zimmerschlüssel! Fix duschen, umziehen. Und pünktlich um 10 Uhr stand ich dann „barfuß“ zum Programm bereit. Man will ja seriös wirken!

Die schöne Kehrseite

Am Folgetag dann das Kontrastprogramm: Nach der Tagung schnell umgezogen, das Rad befreit und diesmal die schöne Strecke gewählt. Etwas länger – 95 Kilometer – wieder allein, aber diesmal: in schön. Viel Zeit zum Nachdenken, zum Verarbeiten. Die perfekte Mischung aus Kopfarbeit und körperlichem Ausgleich.

Der schöne Rückweg
Der schöne Rückweg

Das Fazit? Würde ich die Anreise zur Klausurtagung wieder so gestalten? Definitiv ja! Manchmal muss man sich einfach auf den Weg machen, auch wenn die Wolken niedrig hängen.